
Arpad: Souverän auch unter
schwierigen Bedingungen
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Ausritte
und Geländeritte liebte Arpad bis zuletzt.
Seine letzten Jahre verbrachte er geruhsam als Rentner. Liebgewordene
Gewohnheiten gab er deshalb aber noch lange nicht auf. Zur Futterzeit
versuchte er durch Imponiergehabe immer zuerst zu seiner Portion zu
kommen. Wurden andere Pferde zur Weide geführt, so wurde seine Box nur
geöffnet und er strebte im Höchsttempo allein der Weide entgegen. Abends
führte er die Junggesellen-Herde in den Stall. Im Stechtrab oder Galopp
ging es bis in die Box hinein. Er war immer der erste. Bis zuletzt blieb
er Anführer der Junggesellen-Herde.
Sein
30. Geburtstag wurde mit allen ihm zustehenden Ehren begangen und er hat
die Aufmerksamkeit genossen. Noch einmal präsentierte er sich mit seiner
ganzen Ausstrahlung. Arpad war nie ein großer "Schmuser", aber
er besaß die Achtung aller Reiter des Nornenhofs. So wollte er es
haben.

Leicht overdressed: Arpad an seinem
30. Geburtstag
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Arpad
war ein charakterstarkes, selbstbewußtes Pferd, das von seinem Reiter
Fairness verlangte. Seine stärkste Disziplin war das Jagdreiten.
Geländesicher, sprungstark und mit eisernen Nerven bewältigte er selbst
schwerstes Gelände unter schwierigen Bedingungen. Sein ungeheurer
Leistungswille, gepaart mit großer Ausdauer und sportlicher Härte
machten ihn zu einem Jagdpferd par excellence.
Trotz
seines Temperaments besaß er eine hohe Rittigkeit. So war es möglich mit
ihm sogar schwere Jagden im Damensattel zu reiten.
Nach
Ende seiner sportlichen Laufbahn verdiente er sich seinen Hafer als
zuverlässiges Schulpferd. Zusammen mit Indira, Fanoa, Patrick, Prinz,
Filou, Wackerie und Caroline bildete er die erste Garde des Nornenhofer
Ausbildungsbetriebs. Dabei stellte er durchaus Ansprüche an seine
Reiter. Wer keine Gnade vor seinen Augen fand, stellte schnell fest, dass
Arpads Vorstellung von Spaß nicht immer mit der des Reiters konform war.

Arpad in seinem Element
Die
Jahrtausendwende hat Arpad nicht mehr erlebt, aber 31 Jahre sind ein sehr
langes Pferdeleben. Er hat eine Lücke hinterlassen: Andere,
jüngere Pferde sind in seine Hufspuren getreten. Aber keiner seiner Nachfolger
bringt den angehenden Reitern so nachdrücklich bei wie er, dass ein Pferd
kein Sportgerät ist, sondern ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und
einem eigenen Willen, dessen Achtung man sich erst verdienen muss.
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